Mit Spannung sahen die Reds-Damen ihren Auftakt in der 1. Softball Bundesliga entgegen. Der erste Spieltag vor einer Woche fiel buchstäblich gegen Karlsruhe ins Wasser. So musste man im bayrischen Freising mit den ersten beiden Spielen in der höchsten Deutschen Liga die Saison beginnen. Ging die erste Begegnung noch mit 5:10 Punkten verloren, konnte man dann etwas überraschend die 2. Partie mit 12:4 gewinnen.
Ohne eine große ehrgeizige Zielsetzung wollte das Damenteam nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga in die neue Saison starten. Der Sprung von der baden-württembergischen Verbandsliga in die Bundesliga ist doch gewaltig. Die letzten Jahre haben dann auch alle Meister aus unserem Bundesland den Schritt in die Bundesliga nicht gewagt. Nach der zweiten Meisterschaft in Folge wollte nun das Team das Abenteuer Bundesliga doch wagen. Als Standortbestimmung fiel dann der erste Spieltag im DB-Ballpark der Stuttgart Reds dem schlechten Wetter zu Opfer. Zu viele tiefe Pfützen verhinderten den Season-Opener daheim. Und auch die Partie in Freising stand kurz davor abgesagt zu werden.
Auf der dreistündigen Fahrt musste man auf der Autobahn durch teilweise starken Regen und Graupeln nach Freising fahren. Dort angekommen begrüßte das Team der Stuttgart Reds ein eisiger Wind mit einigen Schneeflocken. Die erste Partie begann jedoch pünktlich um 13:00 Uhr bei trockenem Wetter mit allerdings winterlichen Temperaturen um die 2° Grad. Als Gastteam mussten die Stuttgart Reds zuerst in die Offensive. Die beiden ersten Schlagfrauen konnten die Freising Grizzlies nach kurzen Schlägen ins Infield problemlos an der 1. Base auswerfen.
Hope Cornell sorgte für das erste Ausrufezeichen in der Saison auf Stuttgarter Seite. Ihr mächtiger Schlag ging bis an die Homerunbegrenzung. Cornell kam damit leider nur bis zur 3. Base und konnte in dem Spielabschnitt nicht mehr punkten. Die Grizzlies legten wie die Feuerwehr los. Stuttgarts Pitcher-Neuzugang aus Tschechien, Michaela Kucharova, musste einen Hit nach dem anderen hin nehmen. Freising konnte dabei fleißig punkten und überrannte den schwäbischen Aufsteiger. Mit 0:7 ging man aus dem ersten Spielabschnitt und musste Angst haben, dass die Stuttgarterinnen gleich im ersten Spiel in der Bundesliga quasi verhauen werden. In der anschließenden Offensive konnte man zwar wieder eine Läuferin auf die Base bringen, doch der erste Bundesligapunkt sollte noch nicht gelingen.
Aber auch Kucharova pitchte nun viel besser und ließ in dem Spielabschnitt nur einen weiterer Run der Grizzlies zum 0:8 zu. Im 3. Inning erfolgten dann auch die ersten Punkte für die Reds. Franziska Heinze und Hope Cornell überquerten die Homeplate zum 2:8 Zwischenstand. Dies genügte um auch der Defensive die nötige Sicherheit zu geben. Die Grizzlies schafften erst wieder im 5. Spielabschnitt einen weiteren Punkt. Davor hatten die Reds weitere 2 Punkte erzielen können und es stand damit 4:9. Die Reds machten nun viel Druck und waren nah daran das Spiel wieder komplett offen zu gestalten. Einen Schlag von Marion Maire wähnten die Reds auf der Linie der Spielfeldbegrenzung, was mindestens weitere 2 Punkte zur Folge gehabt hätte. Doch die Schiedsrichter sahen den Ball knapp im Aus und Maire ging nach einer kurzen Besprechungspause mit dem nächsten Pitch Strike Out.
Beiden Teams gelang in ihren letzten Schlagchancen dann noch jeweils ein Run. Und so mussten die Stuttgart Reds sich mit 5:10 im ersten Spiel geschlagen geben. Doch dies war keine Enttäuschung. Viel mehr konnten die Reds stolz auf die erbrachte Leistung sein, hatte man doch früh mit 0:8 zurück gelegen, und alle hatten zu dem Zeitpunkt einen Kantersieg der Heimmannschaft erwartet. Doch die Reds-Damen kämpften bravourös bis zum Ende.
Nach einer halben Stunde Pause begann das zweite Spiel. Wieder starteten die Reds ohne Punkte in das 1. Inning. Freising schaffte gegen Stuttgarts Regina Leicht, die als Pitcherin eingesetzt wurde, gleich den ersten Punkt. Den zwischenzeitlichen Ausgleich im 2. Inning beantworteten die Grizzlies mit drei Punkten zum 1:4. Als die Reds im 3. Spielabschnitt drauf und dran waren wieder zu punkten, kam es erneut zu einer knappen Entscheidung gegen das Gästeteam, als Franziska Heinze an der 3. Base Aus gegeben wurde. Trainer Christoph Manske beschwerte sich daraufhin bei den Schiedsrichtern, die zur Überraschung aller im Gästeteam den Trainer aus dem Spiel warfen, wonach der Trainer das weitere Spiel von der Tribüne verfolgen musste.
Dieser haderte mit seiner Herausstellung und meinte, dass er noch nie für so wenig vom Platz gestellt wurde. Doch letztendlich, was Manske noch nicht wusste, war dies der endgültige Wendepunkt in dem spannenden Spiel. Defensiv gelang nun alles bei den Reds, Leicht zeigte zudem ihre beste Pitcherleistung überhaupt und ließ mit der starken Deffensive im Rücken keinen Gegenpunkt mehr im gesamten Spiel zu. Offensiv hatte man zuvor schon gut gespielt, konnte hier aber die bis dahin die gute Leistung in keine weiteren Punkte ummünzen. Einem Anschlusspunkt zum 2:4 im 4. Inning folgte eine Leistungsexplosion im 5. Spielabschnitt mit 6 Runs.
Die Reds gingen erstmals an dem Tag in Führung. Und auch im nächsten Spielabschnitt punkteten die Reds weiter. Freising versuchte mit einem weiteren Pitcherwechsel noch zu retten, was nicht mehr zu retten war. Doch ausgerechnet Marion Maire, die im ersten Spiel schon etwas Pech hatte, sorgte mit ihrem Homerun zum endgültigen K.o. der Freising Grizzlies. Die Reds feierten gleich am ersten Doppelspieltag ihren ersten Erfolg mit 12:4 Runs.
Trainer Christoph Manske zeigte sich nach dem Spiel dann auch sehr zufrieden mit beiden Spielen seines Teams. Und auch den Schiedsrichtern konnte er nicht wirklich böse sein. Die für zumindest in seiner Empfindung zu harte Strafe gegen ihn war wohl letztendlich der Schlüssel zum Sieg.
Kommenden Sonntag finden dann die beiden ersten Heimspiele um 13:00 Uhr und 15:30 Uhr im DB-Ballpark des TV Cannstatt statt. Zu Gast ist dann der Top-Favorit auf den Meistertitel in der Süd-Bundesliga, die Haar Disciples. Der Eintritt ist frei.