Zum Auftakt der „heißen Phase“ der Vorbereitung auf die U12 Europameisterschaften in Mortsel/Belgien Anfang August machte die deutsche U12 Nationalmannschaft im Baseball Station in Stuttgart auf der Baseballanlage des TV Cannstatt. In einer vier Spiele umfassenden Länderspielserie gegen das Team Tschechiens sollte eine Standortbestimmung erfolgen um in den kommenden Wochen am nötigen Feinschliff zu arbeiten.
Von Seiten der gastgebenden Stuttgart Reds, die mit Luca Grassellini, Tristan Manske und dem mit Zweitspielrecht ausgestatteten Samuel Redle selbst drei Nationalspieler stellen, war alles aufgeboten, um die entsprechende internationale Atmosphäre zu schaffen: viele Zuschauer, Nationalhymnen vor dem ersten Spiel, eine Liveübertragung aller Spiele im Internet, bestes Baseballwetter und sogar einen tschechischen Umpire.
Nachdem das Team in den Pfingstferien auf einem stark besetzten Turnier in Italien einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte, hoffte man auf deutscher Seite nun auf mindestens zwei Siege in den vier Spielen. Leider war diese Hoffnung zu optimistisch.
In allen vier Spielen zeigten die deutschen Nachwuchstalente immer wieder, daß sie durchaus das Talent und technische Rüstzeug besitzen um auf europäischem Topniveau zu bestehen, konnten dies aber viel zu selten über eine längere Zeit im Spiel auch abrufen. Somit schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein, die im Baseball fast zwangsläufig Punkte für den Gegner nach sich ziehen, dazu attackierten die Pitcher zu selten die tschechischen Schlagleute mit voller Überzeugung. Am Schlag fehlte dann hier und da die Durchschlagskraft. Lediglich im ersten Spiel am Sonntag konnte sich das deutsche Team durchsetzen, dafür mit 18:7 Runs aber auch mehr als deutlich.
Insgesamt war überdeutlich zu sehen, wie sehr die nun anderthalb Pandemiejahre die Spieler in ihrer Entwicklung ausgebremst haben. Viele Spieler haben in dieser Zeit so gut wie keine Wettkampfspiele absolvieren können und wenn man weiß, welche Entwicklungssprünge 10 bis 12-jährige in dieser Zeit normalerweise machen, konnte man sehen, zu was das Team eigentlich fähig wäre.
Aber auch die anderen Nationen kochen nur mit Wasser und im deutschen Team weiß man nun woran noch zu arbeiten ist. In zwei je einwöchigen Vorbereitungscamps wird nun noch einmal intensiv gearbeitet werden um dann für einen starken Auftritt in Belgien gerüstet zu sein.
Die Bilder von Iris Drobny gibt es hier.
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