Softball-Verbandsliga: Viel vorgenommen hatte sich das Damenteam des TV Cannstatt am vergangenen Sonntag in Mannheim. Beide Teams standen vor dem Doppelspieltag in der Verfolgerposition auf den Tabellenersten Heidelberg gleichauf auf dem zweiten Tabellenplatz. Nach der Siegteilung mit 15:1 und 3:8 (nach Verlängerung) hat sich in der Verfolgerrolle allerdings nichts geändert. Beide Teams stehen weiter zusammen auf dem zweiten Tabellenplatz.
Einer der heißesten Tage der letzten Jahre, und der Spielplan bescherte den Reds-Damen ausgerechnet an diesem Tag einen Doppelspieltag. Der Gegner war das zweite Team der Mannheim Tornados. Bei den Temperaturen wäre wahrscheinlich ein Tornado eine Alternative gewesen. Viele der Spielerinnen waren bei Temperaturen um die 40°C schon zufrieden, wenn ein laues Lüftchen die Akteure etwas abgekühlt hätten. Schließlich strahlte die Tennenfläche noch zusätzlich die Hitze zurück, so dass es tatsächlich noch viel heißer für die beiden Teams auf dem Spielfeld war. Dementsprechend begannen beide verhalten ihr Spiel.
Heimteam und Gastteam gelang es im ersten Spielabschnitt (Inning) jeweils einmal zu punkten. Das zweite Inning war noch schneller zu Ende. Die drei aufeinanderfolgenden Schlagfrauen auf beiden Seiten wurden direkt Aus gemacht. Ganz anders verlief das dritte Inning. Stuttgart verhielt sich nun geduldsam am Schlag und suchte sich dabei den Pitch ganz genau aus, zu welchem man schlagen wollte. So gelang den Reds ein sogenanntes "Big Inning" mit 9 Punkten (Runs), was schon früh in der Begegnung gleichzeitig die Entscheidung bedeutete. Den Tornados gelang offensiv nicht viel, vereinzelt mal ein Hit, doch die Reds-Defensive hatte das Spielgeschehen fest im Griff und ließ auch keinen einzigen Run der Tornados zu. Die Schwaben hingegen packten zu ihrem komfortablen Vorsprung mit 10:1 noch im fünften Inning weitere fünf Punkte drauf zum Endstand von 15:1.
Ganz anders verlief dann die zweite Partie. Der relativ kleine Kader der Stuttgart Reds hatte nun hauptsächlich in der Offensive Probleme die Konzentration aufrecht zu halten. Zudem wechselte Mannheim auf den Schlüsselpositionen einige Spielerinnen aus ihrem Bundesligakader ein. Im ersten Spielabschnitt punkteten die Reds zweimal nach einem Fehler der Mannheimerinnen. Die Tornados schafften dann im zweiten Inning drei Hits am Stück, was ihnen den Anschlusspunkt zum zwischenzeitlichen 2:1 brachte. Die Reds antworteten im dritten Inning durch ihre beste Spielerin Hope Cornell und stellten mit ihrem mutigen Baserunning den alten Punkteabstand wieder zum 3:1 her. Im fünften Inning waren es wieder drei Hits nacheinander für Mannheim, welche den Tornados den Ausgleich bescherte. Den Reds gelang nun offensiv nichts mehr. Immer wieder brachte man zwar den Ball ins Spiel, doch die Mannheimerinnen standen in der Defensive nun ganz sicher und erlaubten sich keinen weiteren Fehler mehr.
Doch auch die Reds zeigten zumindest defensiv, dass man die Begegnung gewinnen wollte. Man musste im letzten Spielabschnitt noch eine brenzlige Situation überstehen, als Mannheim den Siegespunkt an der dritten Base hatte. Doch konnten die Reds-Damen noch rechtzeitig das dritte Aus erzielen. Dies bedeutete aber gleichzeitig, dass man in die Verlängerung musste. Zwei Spiele, und dann auch noch eine Verlängerung. Beiden Teams wurde an dem Tag alles abverlangt. Mannheim war zuerst in der Offensive, und bei den Stuttgart Reds brachen nun alle Dämme. Drei Fehler der Reds-Defensive und drei Hits der Tornados entschieden das Spiel zu Gunsten für Mannheim. Im Nachschlag mussten die Reds nun fünf Punkte Rückstand aufholen.
Noch hoffte das Team, kamen doch Stuttgarts Power-Hitter Hope Cornell, Nadja Manske und Regina Leicht an den Schlag. Doch alle drei schlugen den Ball hoch in die Luft und wurden ausgefangen. Nach dem deutlichen Sieg mit 15:1 in der ersten Begegnung, mussten sich die Stuttgarterinnen im zweiten Spiel mit 3:8 nach Verlängerung geschlagen geben. Für Reds Trainer Christoph Manske ärgerlich, da man ungewohnt schlecht in der Offensive gespielt hatte, und daher die Siegteilung auch entsprechend verdient war. Heidelberg ist nun mit einer Bilanz von 8 Siegen und einer Niederlage auf dem ersten Platz. Dahinter folgen Mannheim und Stuttgart mit 7/3. Stuttgarts nächster Gegner Tübingen hat auch noch Titelchancen. Die starken Hawks stehen auf dem vierten Platz mit 4 Siegen und 4 Niederlagen. Sollten die Reds-Damen am Sonntag, den 12. Juli, um 15:00 Uhr gewinnen, dürfte Tübingen keine Titelchancen mehr besitzen. Das Spiel findet beim VFR Cannstatt auf dem Ausweichplatz statt.
Foto von Iris Drobny: Catcherin Nadja Manske hatte es besonders schwer in Mannheim. Zwei Top-Spiele und dann noch 40°C Hitze durfte mit der Ausrüstung besonders schwer gewesen sein