Mit einer Woche Verspätung ging nun auch in der Damen Bundesliga die Spielsaison 2022 los. Nachdem die Auftaktpartie in Tübingen vergangene Woche buchstäblich ins Wasser fiel, reisten die Damen des TV Cannstatt am 01. Mai nach Freising. Bei nasskaltem Wetter trafen sich zwei Teams mit Meisterambitionen für den Sieg in der Bundesliga-Süd. Dabei mussten sich die Gäste aus Stuttgart zweimal knapp, jeweils wegen einem fehlenden Run, geschlagen geben. Dabei waren die Trainer Markus Weil und Christoph Manske mit der Teamleistung in beiden Spielen sehr zufrieden. Was fehlte, war in den entscheidenden Spielszenen das nötige Quäntchen Glück.
Zu Beginn der ersten Partie hatten beide Teams die Chance gleich zu punkten. Während Stuttgarts Spielerin an der Homeplate ganz knapp aus getagt wurde, schafften die Grizzlies hingegen den Run zu scoren. Die Berührung der Stuttgarter Catcherin kam einen Bruchteil zu spät, und somit ging die Heimmannschaft früh mit 1:0 in Führung. Dann passierte offensiv erstmal nichts mehr. Zu stark waren die beiden Pitcherinnen und deren jeweilige Defensive. Im 4. Inning brachte dann Freising eine Läuferin bis an die dritte Base. Stuttgarts Catcherin rutschte bei einem Pitch der Ball unter die Schutzausrüstung, und Freising konnte so zum 2:0 erhöhen. Bereits mit dem nächsten Pitch war dann die bayrische Schlagfrau Strike Out und das dritte Aus war aus Stuttgarter Sicht geschafft. Freising gelang im gesamten Spiel nur vier Hits. Doch auch Stuttgarts Offensive blieb im ersten Spiel der Saison blass. Immerhin schaffte man insgesamt fünf Hits im Spiel, und damit einen Hit mehr als die Gegner, doch nur einer der Schläge brachte im 6. Inning den Anschlusspunkt zum 1:2. Hope Cornell gelang es mit ihrem Hit den Ball deutlich aus dem Stadion zu schlagen, Homerun für Stuttgart. Doch alle anderen Reds-Läuferinnen strandeten an den Bases, wodurch Freising die erste Partie knapp mit 2:1 für sich entschied.
Auch die zweite Partie begann für die Stuttgarterinnen recht glücklos. Freising schaffte es gleich die ersten drei Schlagfrauen Aus zu machen. Während sich Stuttgarts Pitcherin schwer tat und gleich richtig unter Druck stand. Das Heimteam schaffte alle Bases zu laden bei zwei Aus. Freisings nächste Schlagfrau schlug den Ball ins Infield, Stuttgarts Annie Stepniak machte das Play an der 1. Base und Stuttgart meinte schon, doch noch punktelos aus dem Inning zu kommen, doch entschied sich der Schiedsrichter bei der durchaus knappen Angelegenheit für den Safe Call. Statt dem dritten Aus waren damit wieder alle Bases besetzt und wie schon beim ersten Spiel gleichbedeutend die frühe Führung der Grizzlies.
Doch es kam noch weitaus schlimmer: Bis die Reds dann endlich das 3. Aus im 1. Inning gelang, konnten noch weitere drei Punkte von Freising erzielt werden. Das Pech der Schwaben hielt weiter an, als im zweiten Inning ein Ball ins Rightfield geschlagen wurde. Alle Stuttgarter hofften, dass nun der Schiedsrichter den Ball im Aus erkannt habe, doch war der Ball wohl knapp auf der Linie, und somit konnte Freising bereits im 2. Spielabschnitt mit zwei weiteren Runs den Spielstand auf eine komfortable 6:0 Führung erhöhen. Doch die Reds Damen gaben nicht auf und machten ihrerseits nun mit guten Offensivaktionen Druck auf Freising. Nachdem es nach sechs gespielten Innings 7:2 für Freising stand, puschten sich die Stuttgarterinnen noch einmal und wollten die Wende. Und dies half: Quasi jede Spielerin in der Lineup hatte nun Kontakt mit dem Schläger am Ball, Freising agierte nervös und machte plötzlich Fehler.
Sensationelle 8 Punkte schafften die Reds im letzten Spielabschnitt zum zwischenzeitlichen 10:7 für die Roten. Nun ging Freising in ihre letzte Offensive. Und Stuttgart ging es nun genauso wie Freising davor. Man traf in der Defensive die falsche Entscheidung, machte Fehler oder hatte einfach Pech, und die Schlagfrauen der Grizzlies trafen die Lücken in der Stuttgarter Verteidigung. Freising hatte bereits bei 2 Aus den Ausgleich geschafft, als auch noch der letzte Schlag zwischen Stuttgarts Infield und Outfield flog und Freisings Siegpunkt ermöglichte. Zu Ende war eine tolle Partie, die anfangs Freising schon als klaren Sieger sah. Doch das Aufbäumen der Reds, kurz vor Ende des Spiels, brachte die Reds vermeintlich auf die Siegerstraße. Allerdings hatte Freising noch eine Antwort in ihren letzten Schlagmöglichkeiten und gewann dann doch noch mit 11:10.