Four In A Row!
Mit gleich zwei Teams ging der U15 Nachwuchs in Gauting an den Start. Neun Teams aus Kufstein (Tirol/ Österreich), Freising, Füssen, Gröbenzell, München, Ulm und Stuttgart kämpften zwei Tage lang um den Titel der inoffiziellen Deutschen Indoor Meisterschaft (auch wenn das Umfeld (wenig Platz für Zuschauer, Baseball-untypisches Catering) das nicht sofort vermuten lässt).
Der Spielmodus für U15 verlangte jedem Team zunächst acht Spiele ab; jeder gegen jeden. Die beiden Erstplatzierten der Vorrunde (nach W/L und Runs) qualifizieren sich direkt für das Halbfinale. Plätze drei bis sechs spielen in einem Viertelfinale um die beiden restlichen Halbfinalplätze.
Mit kaum verändertem Roster nach Nikolauscup, Römercup und der Baden-Würrtemberg-Meisterschaft (alle drei Turniere wurden wie berichtet von den Stuttgart Reds gewonnen) gingen die Stuttgarter in Gauting an den Start. Pünktlich 20 vor elf (keine Anfahrt im Schnee dieses Jahr) ging es los. Beide Teams erwischten einen sehr guten Start. Mit viel Spaß und durchweg konstant guter Leistung konnte jedes Team seine ersten vier Vorrundenspiele meist sehr deutlich gewinnen. Knapp ging für Team schwarz lediglich das Spiel gegen Gröbenzell Bandits aus, welches man mit nur zwei Runs Unterschied gewann. Das knappste Spiel war Reds gegen Reds, welches die Reds mit einem Run Vorsprung gewinnen konnte. Man wollte möglichst alle Spiele gewinnen, um erst wieder im Finale gegen sich selbst spielen zu müssen.
Am zweiten Tag standen für jedes Team zunächst die drei restlichen Gruppenspiele an. Am Sonntag war schon um 09:00 Uhr Play Ball für beide Stuttgarter Teams. Nach einer Übernachtung in einer Sporthalle erwischten beide Teams erneut einen guten Start. Nach zwei Spielen waren die Reds, nach dem letzten Spiel der Vorrunde auch die Reds direkt für das Halbfinale qualifiziert.
Spielergebnisse Vorrunde:
Team | Reds | Reds |
Freising Grizzlies | 3:15 | 2:9 |
Füssen Royal Bavarians | 6:19 | 5:23 |
Gauting Indians | 4:10 | 3:23 |
Gröbenzell Bandits | 1:11 | 8:10 |
Reds | 5:4 | |
Reds | 4:5 | |
Ulm Falcons | 3:19 | 2:11 |
Baldham Boars | 1:20 | 1:14 |
BSC Kufstein | 4:20 | 1:23 |
Am Ende der Gruppenphase standen die Stuttgarter Teams mit acht, bzw. sieben Wins auf Platz eins und zwei und konnten als die für das Halbfinale direkt qualifizierten Teams das Viertelfinale überspringen. Reichlich zwei Stunden Zeit hatte man, sich auf das Halbfinale vorzubereiten, während vier Teams den Gegner der Stuttgarter in einem Viertelfinale ermittelten.
Im ersten Halbfinale trafen die Stuttgarter Reds auf die Heimmannschaft Gauting Indians. In der Vorrunde noch sechster, hatten sie sich im Viertelfinale überraschend deutlich gegen die bis dahin drittplatzierten Ulm Falcons mit 14:2 durchsetzen können. Am Samstag konnten die Reds gegen Gauting noch mit 23:3 souverän gewinnen. Gleichwohl sollten die Halbfinals eigene Gesetze haben. Lange Zeit lag man gleich auf, bevor Frido mit einem 3-Run-Home-Run die Vorentscheidung gelang, so dass am Ende erneut deutlich mit 17:6 gewonnen wurde.
Das zweite Halbfinale der Stuttgarter Reds gegen Freising Grizzlies war ungleich spannender und sollte für Spieler und Zuschauer zu einer wahren Nervenprobe werden. Gerade mal zwei Stunden zuvor konnte man im letzten Gruppenspiel gänzlich ungefährdet deutlich mit 15:3 gegen eben diese Grizzlies gewinnen, so dass man (vielleicht zu) zuversichtlich in das Halbfinale gehen konnte.
Erstes Inning: die Grizzlies begannen mit Schlagen. Irgendwie wollte der Defense der Reds nichts gelingen. Bälle, die sonst sicher gefangen wurden, konnten nicht festgehalten werden. Auch im Outfield hatte man Pech und konnte Bälle immer wieder nicht schnell genug unter Kontrolle. Im Infield klappten sonst sichere Plays zum Ausmachen nicht. Das Team schien Nerven zu zeigen. Erst nach 1:25 Minuten gelang das ersten Aus, als es schon 0:5 stand. Erst nach drei Minuten Spielzeit konnte das erste Halbinning mit dem dritten Aus beendet werden. Es stand zu diesem Zeitpunkt schon 0:8. Das erste mal im Turnier galt es einen hohen Rückstand aufzuholen. Als nach Simon Jannik als Zweiter die Home Plate überquerte waren schon zwei Stuttgarter aus.
Mit einem Rückstand von sechs Runs ging man in das zweite Inning. Die Coaches hatten alle Mühe Ruhe ins Team zu bringen. Tatsächlich gelangen auch zwei schnelle Aus bevor die Grizzlies doch noch zwei Punkte machen konnten. Also lag man wieder acht Punkte hinten als man nachschlagen konnte. Ein Double der Grizzlies brachte jedoch gleich zwei Aus gegen die Stuttgarter. Nur ein weiterer Run konnte erzielt werden, dann waren schon wieder die Grizzlies dran.
Im dritten Inning, bei einem Rückstand von 3:10 schien es, dass die Defense endlich zu ihrer gewohnten Stärke zurück fand. Drei schnelle Aus verhinderten weitere Runs des Gegners. Auch die Offense konnte endlich zünden. Run um Run wurde gescort, erst bei 7:10 kam das dritte Aus. Eigentlich die Gelegenheit um durchzuatmen und die Hoffnung keimte auf, dass es jetzt so gut weiterläuft.
Leider fing das vierte Inning aus Stuttgarter Sicht erneut unglücklich an. Konnte der erste Schlagmann gerade noch an Home abgefangen, ein zweiter an Eins ausgemacht werden, konnten die Grizzlies den Vorsprung erneut auf 8 Runs (15:7) ausbauen. Beim Nachschlagen konnte Stuttgart vier Runs erzielen, bevor ein Double Play die Offense der Stuttgarter stoppte.
Im fünften Inning konnte allein Freising einen Run zum 16:11 erzielen.
Dieser Stand hielt bis Bottom sechstes Inning. Zwei immens wichtige Runs verkürzten auf 13:16.
Mit drei Runs Rückstand für Stuttgart begann das letzte Inning. Mit einem Double Play konnten schnell zwei Aus gemacht werden. Das dritte Aus war eine sehenswerte Finte von Jannik. Der Läufer auf Drei konnte gar nicht so schnell verstehen wie ihm geschah, als er auf dem Weg zur Home Plate ausgetaggt wurde, als er dachte der Ball wäre längst an der Zwei. Damit Wechsel ins letzte Halbinning mit der letzten Chance die drei notwendigen Runs für einen Ausgleich aufzuholen. Die beiden ersten Schlagleute gingen prompt aus. Bei zwei Aus und drei Runs Rückstand im letzten Inning schien die Partie verloren, keiner hätte zu dem Zeitpunkt noch auf die Reds gewettet. Die ganze Überlegenheit der Vorrunde schien verpufft zu sein. Dann kam Simon auf Base und Jenny an den Schlag. Grizzlies First Baseman konnte den Ball vom Third Baseman nicht fangen, das einfache Aus an Eins misslang, Jenny war safe. Als die Grizzlies den Ball noch suchten, konnte Simon auf 14:16 verkürzen. Jannik donnerte den Ball am First Baseman vorbei an die Wand. Bis der Ball zurück kam, war Jenny auf dem Weg zur Home Plate. Der zur Home Plate rennende Defense Mann der Grizzlies konnte den ihm zugeworfenen Ball nicht halten, so dass sowohl Jenny als auch Jannik dann zum Ausgleich punkten konnten. Der Ausgleich war geschafft, die Stimmung und der Jubel fast auf seinem Höhepunkt! Leider kam dann postwendend das dritte Aus und ein extra Inning zum Tie Breaker musste her.
Ein toller Catch im Outfield von Vincent führte zum Fly Out des ersten Schlagmanns. Der zweite Schlagmann kam auf Base. Das einfache Aus des dritten Schlagmanns misslang, so dass die Grizzlies bei einem Aus jetzt Läufer auf Zwei und Drei hatten. Eigentlich eine aussichtsreiche Situation für weitere Runs. Aber auch die Grizzlies zeigten jetzt Nerven. Der nächste Schlagmann schlug an die Decke. Das folgende dritte Aus war ein einfaches Aus an Eins; Matthias ein stets sicherer Fänger. Wechsel, die Chance für Stuttgart das Spiel noch zu drehen. Simon gelang ein Double, Jenny donnerte den Ball ins Leftfield. Simon wurde zur Home Plate geschickt, der Ball kam allerdings sehr schnell aus dem Outfield zurück in Richtung Home, so dass Simon nach halbem Weg zur Home Plate nochmal zurück auf die Drei wich. Jenny konnte in der Zeit die Zwei stehlen. Dritter Schlagmann für die Reds Jannik donnerte einen von den Grizzlies nicht gefangenen Ball ins Leftfield, so dass Simon den letzten Run des Spiels machen konnte. Nach 24 Minuten Spielzeit im achten (Extra) Inning lag man das erste mal in Führung. Der folgende Jubel war riesig. Das Spiel ein Wechselbad der Gefühle unglaublich nervenaufreibend.
Team \ Inning | 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | E1 | Runs |
Freising Grizzlies | 8 | 2 | 0 | 5 | 1 | 0 | 0 | 0 | 16 |
Stuttgart Reds | 2 | 1 | 4 | 4 | 0 | 2 | 3 | 1 | 17 |
Im Endspiel trafen dann die Reds auf die Reds. In einem schönen (weit weniger spannenden Spiel) gewannen die Reds.
Team \ Inning | 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | Runs |
Reds | 0 | 6 | 0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 8 |
Reds | 2 | 1 | 1 | 0 | 2 | 0 | 0 | 6 |
Der Nachwuchs der Stuttgarter Reds konnte damit sowohl den Meister als auch den Vize-Meistertitel aus Gauting entführen. Ein großartiger Erfolg für die tolle Nachwuchsarbeit der Coaches.
Die Reds absolvierten in zwei Tagen 20 Spiele in denen sie zeigen konnten, wie gut sie von ihren Coaches auf das Turnier vorbereitet waren. Es war in dieser Saison das vierte Indoor Baseballturnier in Folge, das gewonnen werden konnte.
Ergebnistabelle:
Platz | Team |
1 | Reds |
2 | Reds |
3 | Gauting Indians |
4 | Freising Grizzlies |
5 | Gröbenzell Bandits |
6 | Ulm Falcons |
7 | Baldham Boars |
7 | BSC Kufstein |
9 | Füssen Royal Bavarians |
Team Reds: Jennifer, Fabian B., Jannik, Matthias, Robin, Simon, Tim D., Vincent (So.)
Coach: Micha Antczak, Markus Weil, Roman Schaber
Team Reds: Cedric, Fabian W., Fridolin, Jonas, Justus, Leander, Tim B., Evan (So.)
Coach: André Fink, Steffen Breitenbach, Dave Pounder
Die Bildergalerie von Iris Drobny gibt es hier zu sehen.