Nach einer fast zweiwöchigen Vorbereitung, davon eine Woche in Italien und eine Woche in der Tschechische Republik, hieß es ab Montag, dem 17.7: Vollgas geben für den Titel.
Jeder der sich den Spielplan der "Todesgruppe" mit Italien, Spanien, Frankreich, Litauen und Deutschland ansah merkte, dass dies keine leichte Aufgabe sein wird. Erschwerend kam hinzu, dass jeder der deutschen Gegner am Vortag des Spiels seinen Off-Day hatte. So startete die Deutsche Mannschaft am Dienstag gegen Litauen mit dem ersten Gruppenspiel, das deutlich mit 14:1 gewonnen wurde. Am Mittwoch folgte dann der erste Hammer-Gegner: Frankreich. Diese hatten am Montag den Titelfavoriten Italien mit 7:6 besiegt. Unsere Jungs legten los wie die Feuerwehr und überraschten die Franzosen mit starken Plays und einer grandiosen Offense, so dass diese kaum ins Spiel fanden.
Am Ende fuhr man einen 11:7 Sieg ein. Am Donnerstag lautete der Gegner Spanien, leider war unsere deutsche Mannschaft an diesem Tag nicht auf der Höhe. Aufgrund von verpassten Plays und einigen Errors ging das Spiel mit 3:8 an die Mannschaft aus Spanien. So kam es am Freitag, im letzten Gruppenspiel gegen Italien, zum heißen Finale. Sollte die deutsche Mannschaft einen Sieg einfahren, stande man im Halbfinale, verlor man jedoch, so war der Abstieg in den B-Pool besiegelt. Man begann furios, musste aber im zweiten Inning zwei verletzungsbedingte Dämpfer hinnehmen. CF Paul Wittmann mit einer Zerrung und LF Yannick Witt, der sich so schwer verletzte, dass er eine Übernachtung im Wiener Klinikum spendiert bekam, mussten vorzeitig den Platz verlasssen. Man ließ sich trotz der Rückschläge nicht hängen und lieferte ein grandioses Spiel ab. So stand man am Ende als phänomenaler Sieger mit 9:5 fest und konnte den Einzug ins Halbfinale feiern.
Dieses war laut Spielplan auf Samstag um 10 Uhr terminiert, so blieb den Coaches nur wenig Zeit um die Jungs auf das Spiel heiß zu machen, was allerdings nach dem bisherigen Turnierverlauf kaum nötig war. Großen Dank gilt an dieser Stelle besonders Physio Nick Bentlin, der unsere Jungs immer wieder fit machte. Samstag morgens war es dann soweit, das Spiel gegen die Tschechei stand an. Man begann fulminant und führte sehr früh 5:0. Es entwickelte sich ein Spiel auf hohem Niveau, indem die Deutschen immer wieder mit starken Plays die tschechische Mannschaft in Schach hielt. Letztendlich betrug der Spielstand am Ende des 5. Innings 9:1. Es begann eine kleine Schwächephase, die die tschechische Mannschaft gnadenlos ausnutzte und den Spielstand auf 9:8 verringerte. Man konnte dem Druck Stand halten und das Ergebnis über das siebte Inning halten. Somit gewann man das Halbfinalspiel und der Einzug ins Finale war besiegelt.
Hier wartete nun am Sonntag die Mannschaft aus den Niederlanden, die klar zu den Favoriten zählten. Man startete sofort auf Augenhöhe und lieferte sich Inning um Inning ein ansehnliches Spiel. So kam es, dass die Holländer mit 1:0 in Führung gingen. Im dritten Inning konnte man danke eines 358 ft Homerun von Luca Rammelmann den Ausgleich erzielen. Noch im gleichen Inning übernahmen unsere Jungs die Führung, welche durch die holländische Mannschaft im nächsten Inning egalisiert wurde. Mit den letzten Kraftreserven raubten die Deutschen ihrem Gegner die Nerven und so kam es durch grandiose Hits und einigen Errors der Holländer zu einem finalen Spielstand von 4:2. Somit reckte um 20:05 Uhr der Teamkapitän Simon Bäumer den Europameisterpokal in den Wiener Nachthimmel.
Großen Dank gebührt den Coaches der jüngsten Nationalmannschaft dieser EM: Georg Bull, Heiko Schumacher, Sven Huhnholz und Matt Kemp, die immer wieder dafür sorgten, dass der Schildwall aufrecht erhalten wurde.
Für die Organisation des Events bedanken wir uns herzlichst bei den Diving Ducks, welche eine super Ausrichtung des Turniers vollzogen.
Von den Stuttgart Reds waren folgende Spieler für die deutsche Nationalmannschaft im Einsatz: Moritz van Bergen (CF + P), Yannic Walther (C), Yannick Witt (P + 3B + LF), Benedikt Schäffer (3B + LF)