Die Stuttgart Reds haben sich von ihrem langjährigen Trainer Curtis di Salle getrennt. Eine Entscheidung, die dem Abteilungsvorstand überhaupt nicht leichtgefallen ist. Viele Jahre konnten die Reds von dem 45-jährigen profierfahrenen Venezolaner mit italienischem Pass lernen. 2016 schloss sich der Baseballlehrer den Reds an und arbeitete mit verschiedenen Talenten in verschiedenen Altersgruppen. Dabei führte er jedes Wochenende die damalige 2. Mannschaft der Reds in der 2. Bundesliga als Trainer an. Im Jahr 2020 wurde "Charly" zum Headcoach der 1. Bundesligamannschaft befördert.
Die folgenden beiden Coronajahre 2020 und 2021 waren sportlich für die Reds überaus erfolgreich, und man wurde jeweils Tabellendritter der 1. Bundesliga-Süd. Ein Erfolg, der sich dieses Jahr leider nicht fortsetzte. So verpasste das Erstligateam des TV Cannstatt knapp sein Saisonziel und musste statt für die Playoffs zur Deutschen Meisterschaft in der ungeliebten Abstiegsrunde antreten. Hier aber hatten die Reds zum Glück in der regulären Saison so viele Siege schon gesammelt, dass es am Ende nicht wie bei den Konkurrenten aus Ulm, Tübingen und Mannheim um den möglichen sportlichen Abstieg in die Zweitklassigkeit ging. Die Saison wurde auf einem 5. Tabellenplatz beendet.
Nach einer längeren Analyse am Ende der regulären Saison, mit vielen Gesprächen mit Trainer, Spielern und des Teammanagements, kam man zu dem Entschluss, dass das Team dringend neue Impulse benötige, um zukünftig wieder ein Playoffkandidat in der Bundesliga zu sein. Daher nun auch die Trennung zum Ende des Jahres.
Reds-Vorstand Christoph Manske: "Wir bedanken uns ausdrücklich bei Curtis und auch seiner Frau Misha für die vielen Jahre und gute Arbeit als Trainer bei den Reds. Ich erinnere mich noch genau an unser erstes Treffen, wenige Stunden nachdem beide gerade aus Italien in Stuttgart angekommen waren. Schon damals erklärte mir Curtis, dass er deshalb zu den Reds gekommen sei, um Headcoach der 1. Bundesliga zu werden. Ich war damals von dem Selbstbewußtsein und der Zielstrebigkeit sehr beeindruckt. Vier Jahre hat es dann gedauert, und nachdem uns der damalige Trainer Greg Lemon aus familieren Gründen in Richtung USA verlassen hatte, war klar, dass der neue Headcoach nur Curtis di Salle sein konnte. Das Duo Curtis di Salle mit Andre Fink zusammen war dann auch sofort sehr erfolgreich.
Leider wurden die Ziele dieses Jahr verfehlt, was aber bestimmt und ausdrücklich nicht die alleinige Schuld des Trainers war. Dennoch, dies ergab die gründliche Saison-Analyse, bei der wir uns viel Zeit gelassen haben, dazu viele Gespräche führten, dass nach den drei Jahren das 1. Bundesligateam zwingend neue Impulse braucht, um wieder ein Playoffteam werden zu können. Dazu ist eine Veränderung am "Steuer" der Reds leider notwendig. Dies ist allen Entscheidungsträgern nicht leichtgefallen, und mir persönlich fiel es noch viel schwerer, da ich der Verantwortliche war, der im Jahr 2016 Curtis und Misha zu den Reds lotste.
Damals hätten wir aber bestimmt alle nicht geglaubt, dass die Zusammenarbeit sieben Jahre gehen sollte, und dabei hart gearbeitet wurde, um die Reds weiter in Richtung Spitzenklasse des Deutschen Baseballs und Softballs zu bringen. Ich, bzw. wir die Reds, bedanken uns bei dem Ehepaar Curtis und Misha und unterstreichen unseren Respekt an unseren Headcoch, indem wir nicht sofort einen anderen Trainer präsentieren können, da wir bis zu der nun gefallenen Entscheidung keinen anderen Trainer gesucht haben. Wir wünschen der Familie di Salle alles erdenklich Gute für die Zukunft und hoffen uns bald wieder auf dem Baseballplatz irgendwo in Europa zu sehen.“